Auf Lesbos – Day 2

Arrival Day, 26.12.2015

Bericht von Matthias Aufinger

05:30 „We ask all drivers to go immediately to their cars!“

Am Weg zum Autodeck warfen wir einen Blick vom Heck in den Hafen von Mytilini und sahen hunderte Flüchtlinge, die schon eilig darauf warteten die Fähre zu betreten. Sie haben den gefährlichsten Teil ihrer Reise schon hinter sich, aber der anstrengendste & nervenzermürbendeste Teil liegt noch vor ihnen. Mindestens 1400 km (Distanz Ö Grenze) werden sie noch zurücklegen, da ist es doch ein kleiner Trost zu wissen, dass sie im Hafen von Kavala gut empfangen werden & an den meisten ihrer Stationen Volunteers sind, die ihr Bestes geben!

Wolfgang erwartete uns bereits am Pier und sogleich begannen wir unsere Orientierungsphase. Wenige hundert Meter vom Hafen entfernt befindet sich das Wild Camp der Marokkaner.

Zeitgleich mit unserer Abkunft eskortierte ein Schiff der Küstenwache ein Flüchtlingsboot zur Küste.
Die Suchscheinwerfer des Bootes schwenkten derweil immer wieder über die Wasseroberfläche.

In diesem Moment erreichte ein Transporter das Wild Camp (auch hier ist ein Landungsbereich) und mehrere freiwillige Rettungsschwimmer machten sich bereit, um bei einem möglichen Kentern des Bootes die Menschen zu retten.
Diesmal mussten sie zum Glück nicht eingreifen! Das Boot erreichte sicher den Hafen!
Dieses Erlebnis gab uns schon einen Einblick wie gut & vernetzt die Volunteers & Helfer auf Lesbos arbeiten!

Anschließend bekamen wir bei einem dringend notwenigen Kaffee (7Uhr morgens) eine Einführung von „Wulf“, wie er hier liebevoll genannt wird, über die aktuellen Ereignisse & die Prozedere und erkundeten Kara Tepe, ein Flüchtlingscamp & Moria, das Registrierungslager.

Der Nachmittag wurde zum Vernetzen & Erkunden sowie zur Mithilfe in vorhandenen Strukturen genutzt.

Hut ab vor den Volunteers die das Wild Camp von Moria organisieren & managen!
Den restlichen Tag klinkten wir uns dort ein (halfen wo Hände gebraucht wurden und versorgten Schutzsuchende mit Informationen).
Marlene, Netti & ich sind am späten Abend nochmal zu den Marokkanern ins Wild Camp gefahren und haben der dortigen Volunteer Gruppe (eine deutsch-österreichische Kooperation) Hilfsgüter gebracht und uns informiert über benötigte Hilfe, Versorgung, etc.
Dorthin werden wir auf jeden Fall zurückkehren!

Heute (Montag) bekamen wir von einem unserer Volunteer Freunde aus Bapska eine Einführung in die Gegebenheiten des Nordens! In den dortigen 4 Zonen kommen jede Nacht unzählige Boote an!

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