Bericht von Daniel Kollnig, 17.5.2016
Am Vormittag kommt eine Familie zu uns und bittet uns um Babyartikel – die Frau ist um 8. Monat schwanger. Wir tun was wir können und organisieren ein paar Bodies, Strampler und Söckchen, Windeln, Wundcreme u. Ä. Leider gibt es nirgends einen Kinderwagen, und auch Feuchttücher und andere Babykleidung sind knapp geworden im großen Spendenlager. Neben der Küche haben unsere Freunde von BeCause zu Ostern aus Paletten einen Waschtisch gebaut, der täglich von ca. 1.000 Menschen benützt wird. Inzwischen sind 2 von 3 Wasserhähnen kaputt und das Holz ist z.T. vermorscht. Pedro und Roman beschließen, neue Hähne zu montieren und einen zusätzlichen Waschtisch zum Wäschewaschen zu bauen. Der Rückweg vom Baumarkt ins Lager dauert diesmal allerdings dreimal so lang wie sonst – die Polizei kontrolliert die Hauptzufahrtsstraße nach Idomeni und lässt unser Auto nicht durch. Die beiden schaffen es auf Umwegen, doch noch ins Lager zu gelangen und beginnen mit ihrer Arbeit. Wir hoffen sehr, dass morgen wieder alles „normal“ sein wird – wir haben mit dem „Team Bananas“, das jeden Tag um die 30 Kisten Bananen direkt an die Kinder in Idomeni oder im benachbarten Camp „Hara“ verteilt, vereinbart, den Transport zu übernehmen und auch bei der Verteilung zu unterstützen. Wenn die Bananen nicht verteilt werden können und auch sonst das Essen immer knapper wird, wird das Überleben für die Menschen vor Ort noch schwieriger werden! Die Versorgung mit frischen Lebensmitteln scheitert aber nicht nur an kreativen Vorschriften seitens der Behörden, sondern schlichtweg am Geld.