Im Jesidencamp

Bericht Nicola Baloch, 31.12.2016

Könnt Ihr Euch noch an unsere Berichte über die Jesiden in den Lagern in Serres und Petra Olympos vom Sommer erinnern?!
Hier ein kleiner Update ihrer Situation. Die insgesamt rund 800 Personen zählende Community in Nordgriechenland ist mittlerweile aus den entlegenen outdoor-camps in leerstehende Hotel an zwei Orten umgesiedelt worden und wird dort auch weiterhin von den NGOs betreut. Je nach Finanzkraft übernimmt jeweils eine die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln, welche die absolut unzureichende staatliche Versorgung um das Nötigste ergänzen, für einen Monat. Die Jännerausgabe ist schon gedeckt, die Februarausgabe für die 500 in Serres untergebrachten Menschen können wir mit den Spendengeldern vom ökumenischen Forum christlicher Kirchen in der Steiermark, der evangelischen und der katholischen Kirche Steiermark (Refugiofonds) abdecken. Danke dafür! und danke unserem Partner Robbi von Epigrafes Nea Magnisia für die Unterstützung in der professionellen Abwicklung. Die monatliche Einkaufsliste setzt sich zusammen aus:
500 liters oil
550 kilos rice
550 kilos flour
1100 kilos sugar
40 kg tea
540 kilos white beans (trocken)
Hinzu kommen noch lokales Obst und Gemüse, das wieder jemand anderer organisiert.

Wenn Ihr Euch fragt, warum diese besonders vulnerable Gruppe, der in der Vertreibung großes Leid und Unrecht widerfahren ist, nicht schon als erste resettled wurde, dann ist die Erklärung, dass diese Familien, denen die Flucht gelungen ist, gerne GEMEINSAM Schutz in einer neuen Heimat finden und nicht erneut auseinander gerissen werden möchten. Nun ist es aber nicht so einfach Plätze für 800 Personen in einer neuen Gemeinde zu finden. Es wird aber daran gearbeitet und wir hoffen, dass die großen Player hier bald eine gute Lösung finden weren.
Auch von der 100+ jährige Dame, die wir im Sommer kennenlernen durften, gibt es gute Neuigkeiten. Sie wurde nach Athen verlegt und ihr Verfahren beschleunigt, damit sie ein Wiedersehen mit ihrem Sohn  in Deutschland noch erleben darf.
Dem auf Sicherheitsgründen basierenden Wunsch der Jesiden nach Privatsphäre entsprechend, veröffentlichen wir keine Fotos von ihnen, werden aber von der Essensausgabe Anfang Februar berichten.

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