Schlafsack Konvoi nach Serbien Dezember 2016

Die beinahe unmögliche Überbringung von Schlafsäcken – oder aber auch in drei Tagen um die halbe Welt

Bericht von Stefanie Gamsjäger

Nachdem uns Hilferufe aus Serbien mit der dringenden Bitte nach Decken und Schlafsäcken für die an der Kälte zu verzweifeln drohenden Menschen ereilt haben, hat es sich Marion zum Ziel gesetzt Spenden zu sammeln um den auf Hilfe angewiesenen Menschen zumindest etwas Wärme geben zu können.
Dank der unglaublichen Großzügigkeit vieler Spender und Spenderinnen hatten wir den benötigten Betrag  rasch zusammen. Dann fing der “Spaß” erst an.
Da die serbische Regierung es den NGOs im Raum Belgrad untersagt hatte, Spenden zu verteilen – verstehe einer diese verrückte Welt – nahm Marion mit einer kleinen sehr engagierten Organisation namens Northstar welche an der serbisch-ungarischen Grenze ihr Menschenmögliches tut um die Situation für die Flüchtlinge vor Ort zu verbessern, Kontakt auf.
Man könnte meinen wir hätten die Absicht gehabt, gefährliche Ware zu transportieren wenn man sich den organisatorischen und bürokratischen Wahnsinn anschaut, welcher im Vorfeld auf unsere Hauptorganisatorin zukam.
Und trotz der akribischen Vorbereitungen war es fast ein Ding der Unmöglichkeit die Schlafsäcke dorthin zu bringen, wo sie so dringend benötigt werden.
Wäre nicht Dada Teil unseres Minikonvois gewesen, die uns mit viel Verhandlungsgeschick immer wieder ein Weiterkommen ermöglichte, ich für meinen Teil hätte mich mehr als einmal an den Straßenrand gesetzt und zu schreien begonnen.
Aber letztlich haben wir es mit vereinten Kräften geschafft, die Schlafsäcke dorthin zu bringen, wo sie hingehören – zu jenen Menschen, welche in dieser Eiseskälte in simplen Zelten im Freien schlafen müssen.
Manchmal fühlt es sich so an, als müsse man an den Zuständen der Welt verzweifeln.
Die Art der Behandlung von Menschen, die vor dem Krieg flüchten und zu uns kommen in der Hoffnung auf Frieden und Sicherheit ist eine Schande. Es gibt keine Antwort auf die Frage nach dem Warum. Nichts, aber auch wirklich gar nichts rechtfertigt es, mit unseren Mitmenschen so umzugehen.
Aber wenn man sich nur auf die negativen Dinge konzentriert, kommt man nicht weiter, darum schauen wir lieber auf das, was wir gemeinsam schon erreicht haben und noch erreichen werden.
Ich möchte mich auf diesem Wege auch noch einmal für die großartige finanzielle und emotionale Unterstützung bedanken durch die unsere kleine Reise erst möglich gemacht wurde.
Wenn ich auf diese Seite der Menschlichkeit blicke, dann wird aus Verzweiflung Hoffnung.
Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.

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